Samstag, 18. Februar 2012

Faschingzeit - Krapfenzeit . . .

. . . oder auch Berlinerzeit, Pfannkuchenzeit oder auch Kräppel-(oder Krebbel-)zeit, wie ich erst seit kurzem in der offenen Gruppe ">>> Käptn's Dinner" bei Facebook gelernt habe. Egal wie, auf alle Fälle schmecken die Gebäcke sehr lecker, vor allem zu Fasching und zu Sylvester.

Mancher Scherzkeks hat schon die abenteuerlichsten Füllungen für die Krapfen verwendet, da muss ich nur an meinen Papa denken, der früher Bäcker und Konditor war. Der hat z. B. Ketchup oder Senf in die Krapfen gefüllt, und obendrauf statt rauhem Haushaltszucker schon mal Salz verwendet, um seine Opfer böse zu überraschen.
Aber da sollte man die Beglückten schon gut kennen und wissen, dass sie für ein Späßchen gut sind. Hihi, als Kinder haben wir uns damals oft schlapp gelacht, dieses Mienenspiel von Erstaunen über Erschrecken bis hin zum Ekel zu beobachten. *zwinker*


Ich habe die letzten Tage drei verschiedene Sorten Füllung probiert, der Teig war immer derselbe.


Zutaten für ca. 12 - 14 Stück

(Rezept nach "Das bayerische Kochbuch". Man kann auch mal nur die Hälfte machen, muss dann aber ein bisschen mit der Ei-Menge jonglieren, also nur ein winziges ganzes Ei oder ein sehr großes Eigelb nehmen)

Hefeteig:
500 g Mehl
1 Prise Salz
30 g Hefe
250 ml Milch
50 g Zucker
3 Eigelb (oder auch 1 großes ganzes Ei)
90 g weiche Butter
Abrieb von einer Bio-Zitrone
2 EL Rum

zum Ausbacken: am besten Butterschmalz oder auch Pflanzenfett (evtl. in der Friteuse oder in einem Topf)  

zum Füllen: Marmelade/Konfitüre nach Geschmack, gedünstete Äpfel oder auch eine Cremefüllung wie z. B. >>> Tonkabohnen-Creme (beim Füllen mit dieser Creme müssen die Krapfen unbedingt völlig erkaltet sein!!!)

zum Verzieren der Oberfläche: Puderzucker, Haushaltszucker (evtl. mit Zimt), Zuckerguss, Schokolade (auch Krokant etc.)

Und so geht's:

Mehl in eine Rührschüssel geben, in die Mitte eine Mulde machen. Hefe in der lauwarmen (nicht zu warm!!!) Milch auflösen und in die Mulde gießen, etwas Mehl vom Rand einrühren. Diesen Vorteig ca. 20 min in der Wärme gehen lassen. Inzwischen die Butter in Flöckchen, den Zucker, eine Prise Salz auf den äußeren Mehlrand geben.
Sobald der Vorteig leichte Blasen erkennen lässt, Ei(gelbe) und Rum hinzufügen und alles gut miteinander verkneten. Der Teig soll weich sein, sich aber vom Schüsselrand lösen. Also je nach Konsistenz noch etwas Wasser oder Mehl zugeben.

Den Teig ca. 1 Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.

Tipp: Ist es zu kühl, kann man auch das Backrohr des Küchenherds auf ca. 50 °C einheizen, sobald die Lampe erlischt, den Ofen ganz abschalten, die abgedeckte Rührschüssel auf den Ofenboden stellen und über die gesamte Gehzeit im Ofen lassen. (Manchmal reicht es schon, nur die Ofenlampe anzumachen, und es wird warm genug)

Sobald sich das Teigvolumen verdoppelt hat, noch einmal kurz durchkneten, dann mit einem Rollholz auf gut bemehlter Fläche auf ca. 2, 5 cm Dicke ausrollen. Nicht zu dünn ausrollen (außer für die Apfelkrapfen, s. unten!), sonst zeigen die Krapfen beim Ausbacken nicht das typische weiße Mittelrändchen.

Dann mit einer Tasse (Rand evtl. kurz in Mehl tauchen und Kreise ausstechen, so eng aneinander wie es geht, um den Teig gut auszunutzen. Den restlichen Teig dazwischen noch einmal mit den Händen zu einer Kugel formen, erneut ausrollen und ausstechen, das ergibt mindestens noch einmal 2 Krapfen.
Unbedingt schauen, dass unter den ausgestochenen Krapfen ausreichend Mehl liegt während des Gehens, damit die Krapfen nicht ankleben.

Nun die Krapfen mit einem Tuch abdecken und wieder ca. 1 Stunde gehen lassen. Sie müssen deutlich größer und höher werden.

Da ich keine Friteuse habe, backe ich meine Krapfen in einem niederen, weiten Topf unter dem Dunstabzug aus. Das geht prima und spritzt überhaupt nicht. Ich habe einen mit Ø ca. 21 cm/Höhe ca. 9 cm genommen, gut zur Hälfte mit Pflanzenfett (ca. 800 g) gefüllt. Das Fett auf etwa 2/3 der maximalen Hitze zerlaufen lassen, mit einem Holzstäbchen (Zahnstocher) prüfen, ob leichte Luftblasen aufsteigen, dann ich die Hitze richtig.

Nun mit Hilfe von 2 Gabeln die Krapfen vorsichtig ins heiße Fett heben, die Oberseite soll dabei nicht eintauchen.


Je nach Krapfengröße auf jeder Seite ca. 2 - 3 min backen, lieber nicht zu schnell, damit sie innen durch sind, ich wende sie wieder mit den Gabeln.


Dann zum Abtropfen auf ein Papierküchentuch setzen.

Nach dem Erkalten mittels einer Gebäckspritze mit einer kleinen, glatten Lochtülle (oder auch einer großen Spritze aus der Apotheke mit langem Füllrohr) mit Marmelade oder auch Creme befüllen.

Dann mit Puderzucker, rauhem Haushaltszucker oder auch Zimt-Zucker verzieren. Bei Rauhzucker muss man die Krapfen noch heiß im Zucker wälzen, damit der Zucker an der fettigen Oberfläche kleben bleibt. Wer es ganz süß mag, kann auch eine dicke Zuckerglasur aus Puderzucker mit Wasser, Zitronensaft oder auch Rum daraufstreichen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

mit Marmeladenfüllung

mit >>> Tonkabohnen-Creme, Zuckerguss und Schokogarnitur


Apfelkrapfen:


Hefeteig-Rezept wie oben.

Während der Teig geht, die Füllung herstellen, da sie wieder abkühlen muss.

Füllung:
5 - 6 Äpfel in kleine Wüfel schneiden, in einem Topf mit 4 EL Apfelsaft (oder Wasser), 3 EL Rosinen (kann man auch weglassen), 2 EL braunen Zucker (oder Honig) und 1 TL Zimt weich dünsten. 2 flache TL Stärkemehl in 2 EL kaltem Apfelsaft oder Wasser auflösen, zu den gedünstetetn Äpfeln gießen, aufkochen lassen, von der Herdplatte nehmen und abkühlen lassen.


Für die Apfelkrapfen


Nun auf eine Seite einen gut gehäuften EL der erkalteten Apfelfüllung geben. Die Ränder etwas mit Wasser bestreichen, Recktecke zusammenklappen und die Seiten gut aufeinanderdrücken. Wer sie "schöner" mag, kann die Ränder noch mit einem Messer oder Teigrädchen gerade trimmen.

Nun die gefüllten Teigtaschen erneut mindestens 30 min auf einer gut bemehlten Unterlage gehen lassen. Wie oben bereits beschrieben in heißem Fett schwimmend herausbacken, jede Seite ca. 3 min.
Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Nach dem Erkalten mit Puderzucker bestäuben.


Bei den Apfelkrapfen gibt es kein helles Mittelrändchen, da sie durch die Füllung viel schwerer sind als normale Krapfen. Aber nichts desto trotz sind sie total lecker. Und ich finde, DIE kann man das ganze Jahr über essen, mmmh!!!



Rezepte für die tollen TageMit diesen Krapfen-Variationen beteilige ich mich am Blogevent von Barbaras Spielwiese. Zum Event gelangt ihr durch einen Klick auf dieses Bild:

21 Kommentare:

  1. WOW hier ist ja das Faschingsparadies ;o)
    So tolle Leckereien, da greift man doch gerne zu .

    Danke für die tollen Rz

    Lg Kerstin

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  2. ich nehm dann 1x Tonkabohnencreme bitte :)
    Sind wirklich toll geworden und super Ideen für die Füllungen!
    LG Sandra

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  3. So.
    Ich versuch's jetzt nochmal.
    Kann doch alles nicht wahr sein! :)

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  4. Ja, und das, obwohl ich der größte Faschingsmuffel aller Zeiten bin, aber den Krapfen kann ich doch nicht widerstehen ;-)

    @Verboten gut!-Kerstin
    greif ruhig zu, such dir einen aus! ;-)

    @ Snuggely-Sandra
    Die sind dieses Jahr echt mein Favorit, leeeeecker! :-)

    @Heike
    doch, es ist wahr! (was auch immer du damit "So." meinst :-)))) grins

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  5. oh meine Güte sehen die alle lecker aus *uuaaahhhhhhhh* die mit Apfelfüllung würden mich jetzt anlachen :-)

    liebe Grüße karin

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  6. Haha, noch ein Faschingsmuffel! ;-)

    Das mit dem Bäcker-Konditor-Papa erklärt manches, ich finde diese Krapfenvariationen absolut genial.

    Danke fürs Mitmachen.

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  7. Die Krapfen sehen alle sehr lecker aus. Und die Fotos zur Anleitung find' ich prima.

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  8. Hallo Lemon,
    danke für deinen lieben Kommentar. Vielleicht lassen sich durch die Bilder auch Leute zum Nachmachen animieren, die sich sonst nicht so trauen würden, das wäre doch toll, oder? :-)

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  9. renate schönig1. März 2012 um 13:01

    DAS nenn ich jetzt mal ne füllung. LECKER!!

    die vom bäcker kannste ja meist vergessen > die sparen da hinten und vorne mit ihren füllungen.

    übrigens barbara > habe früher in meiner jugend einem arbeitskollegen mal so ne leckerei mit SENFfüllung verpaßt. (SCHARFEM SENF)

    ja, was soll ich schreiben > es kam nicht GUT an > er war stinkesauer ;-))

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    1. Ja, Renate,
      die Füllung kenne ich zur Genüge, ich habe dazu ein paar Worte ganz oben geschrieben, mein Papa war auch so ein kleines Teufelchen ;-)

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  10. Ui! Da sind wirklich tolle Ideen dabei. Davon werde ich mir das eine oder andere merken.... :)

    Mit einem lieben Gruß,
    Sarah Maria

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    1. danke, freut mich sehr, Sarah-Maria,
      die Apfelkrapfen habe ich übrigens noch einmal als separates Rezept unter Rezepte von A-Z verfasst, denn ich finde, die kann man das ganze Jahr machen, nicht nur in der Faschingszeit.

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  11. Du hast gewonnen, herzlichen Glückwunsch!

    Mailst Du mir bitte so schnell wie möglich Deine Adresse, an die das Marmite-Abo gehen soll? Danke!

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    1. Ich sehe gerade, unten im Blog ist das Impressum. An die Adresse?

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    2. Uiiiii, echt, ich habe gewonnen? Das gibt's doch nicht, mich haut's um! Ja, Barbara, die Adresse im Impressum stimmt :-)
      Ganz liebe Grüße von Barbara

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  12. Ohh mein Gott... wie lecker ist das denn ?! Hätte ich gar nicht gedacht, dass man die dinger selber machen kann und deine sehen jaa sooo lecker aus - die muss ich aus mal testen

    ganz liebe Grüße,
    Christin

    Kurze´s Köstlichkeiten

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    1. na klar kann man die selber machen :-) aber vielen ist es zu viel Aufwand, dabei schmecken die Teile so lecker

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  13. Ich komm gleich ne Ladung abholen ,hier bei uns in Düsseldorf brauchen wir jetzt so etwas beim Bierchen Helau

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    1. Ja gerne, heute gibt es die letzten, es ist Faschingsdienstag :-)

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  14. Deine Apfelkrapfen sind der Hammer :) habe sie mit ins Altenheim genommen. Sowohl Bewohner, als auch Kollegen waren restlos begeistert!

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  15. Danke auch für dieses schöne Rezept🙂. Wäre ich Anfänger, würde mich aber das Hefeteigrezept mit Vorteig und Blasen abwarten aber abschrecken. Die “Angst“ vor Hefe hat mir das Rezept von Tupper genommen, mit ähnlichen Mengenangaben wie hier beschrieben. Ich schreib es einfach mal auf:
    Hefeteig-Grundrezept:
    250 ml Milch
    80 g Zucker
    1 Ei
    1 Würfel Hefe oder 1 Trockenhefe
    500 g Mehl
    1 Prise Salz
    Die heiße Milch in die große Rührschüssel geben und schwenken, damit sich die Schüssel erwärmt. Zucker und Butter darin auflösen ein Ei dazugeben.
    Damit hat sich die Milch auf lauwarm abgekühlt und dann Hefe drüberbröckeln oder die Trockenhefe unters Mehl mischen. Mehl und Salz vermischt unterrühren. An einem warmen Ort gehen lassen.(ich stelle die Schüssel in den Backofen, der unter 50 Grd.eingestellt ist, am besten unter 50 Grd.) Nach ca. 20 min. ist der Teig aufgegangen. Funktioniert immer!Dann verarbeiten wie gewohnt.
    LG
    Petra Moldenhauer

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Schön, dass Du Zeit auf meinem Blog verbringst, Vielleicht kann Dich das eine oder andere Rezept zum Nachkochen animieren, über Deine Rückmeldung oder Deinen netten Kommentar freue ich mich sehr :-)))
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